Ich bin eine Frau in der Matureszenz, einer Lebensphase, die gesellschaftlich noch wenig Beachtung findet, obwohl sie voller Erfahrung, Kraft und Klarheit steckt.
Lange verglich ich mich in der Arbeitswelt mit anderen. Das Ergebnis war meist: nicht sichtbar genug, nicht erfolgreich genug, nicht resonant genug.
Dabei habe ich über viele Jahre in verschiedensten Rollen gearbeitet: im Vertrieb, Business Development, Produkt- und Marketingmanagement, Key Account – national und international. Ob Banken, IT oder Ingenieursdienstleistungen: Als Nicht-Ingenieurin habe ich Märkte erschlossen, Umsätze erwirtschaftet und Brücken gebaut – oft leise, aber wirksam.
Trotzdem kam bei mir nie das Gefühl auf, das sei was besonderes, denn andere – meist Männer – waren sichtbarer oder kamen karrieretechnisch schneller voran. Bis ich erkannte: Genau deshalb
ist meine Geschichte wichtig. Weil sie nicht nur meine ist.
Es ist die Geschichte vieler Frauen der Generation X und ihrer Nachbarinnen.
Wir sind tragende Säulen in Familien, Gemeinden und Unternehmen – und doch werden wir oft übersehen. Und machen selbst auch kein großes Gewese um das, was wir leisten.
Diese Erkenntnis hat etwas in Bewegung gebracht. Ich wollte wissen:
Wer bin ich, wenn ich mich nicht kleiner mache, als ich bin?
Wie kann ich mich selbst anerkennen – auch wenn mein berufliches Umfeld das nicht gerade oben auf der Agenda hat?
Wo gehöre ich wirklich dazu?
Wie finde ich die Freude am Tun wieder – und mehr Farbe in meinem Alltag?
So begann meine Reise in der zweiten Lebenshälfte. Zugehörigkeit entstand dort, wo echte Verbindung möglich war – und wo ich mich zeigte, wie ich bin.
Ich habe gelernt: Räume müssen innen wie außen gestaltet werden, damit sie sich wie Heimat anfühlen.
Es geht darum, den eigenen Werten treu zu bleiben, Verantwortung zu übernehmen – und das Leben dort lebendig zu machen, wo man gerade steht. Gern auch in guter Gesellschaft. No woman is an island.
Heute arbeite ich angestellt und nebenberuflich projektbasiert – mit Menschen aus verschiedenen Generationen und Kulturen. Ich mag echte Gespräche, gute Ideen und gemeinsames
Denken.
Und ich bin überzeugt: Die zweite Lebenshälfte ist kein Abklang, sondern ein neuer Auftritt.
Vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen Gedanken wieder.
Vielleicht willst du deine Geschichte neu erzählen.
Vielleicht bist du neugierig, was noch alles möglich ist.
Dann: Herzlich willkommen. Ich bin da – für dich und mit dir.